Geburt von UNITEA
Sayaka: KINTO hat früher Geschirr aus Europa importiert, und so konnten wir den japanischen Markt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Wir haben gesehen, dass die Teezubereitung in Keramik-Teekannen in Japan die Norm war, während Glas-Teegeschirr mit eleganten und dekorativen Designs überwiegend fremd war. Ausgangspunkt unserer Reise war die Idee, eine Teekanne zu kreieren, die zum immer einfacheren und lässigeren Lebensstil unserer Zeit passt.
Sayaka: Als KINTO Shibata-San mit dem Entwurf beauftragte, schlugen wir den Stil von Kocha (individueller Tee) vor, bei dem jede Person ihren Lieblingstee in ihrem Lieblingsteegeschirr zu sich nimmt. Wir dachten, es sollte etwas Bequemes für den täglichen Gebrauch sein, etwas, das sowohl für Männer als auch für Frauen geeignet ist. Und es sollte vielseitig sein: Die Deckel, Siebe und Krüge hatten alle den gleichen Durchmesser, so dass Sie die Teile aus verschiedenen Materialien mischen und anpassen können.
Fumie: Das stimmt. Ich suchte nach einem Design, bei dem die Teile systematisch ausgetauscht werden konnten, um einen individuellen Look zu erhalten, der unisex war und für den Alltag geeignet war. Der Schlüssel des Design war der "Griff". Glas Teetassen wurden zu der Zeit entworfen, um zart zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger balanciert zu werden, während die anderen Finger in die Luft gestreckt wurden. Aber mit UNITEA haben wir den Griff größer gestaltet, so dass Sie sie fest mit vier Fingern greifen konnte. Das Glasgeschirr sollte Teil des täglichen Lebens sein, anstatt nur für besondere Anlässe.
Fumie: Natürlich möchte ich als Designer immer, dass meine Produkte ein langes und gesegnetes Leben haben, aber wie wir alle wissen, kann man das nicht orchestrieren. Obwohl ich in letzter Zeit an Alltagsgegenständen wie Messern gearbeitet habe, war meine Erfahrung vor UNITEA hauptsächlich mit Industriedesigns wie Haushaltselektronik. KINTOS UNITEA war das erste Produkt ohne Maschinen im Inneren, bei dem alles auf die Form zurückzuführen war. Am Anfang war ich ziemlich nervös und dachte mir: "Wenn es sich nicht verkauft, muss es am Design liegen!" Aber ich war schon immer daran interessiert, Alltagsgegenstände wie Geschirr zu entwerfen, also war ich begeistert, als KINTO mir die Gelegenheit gab.
-Vor welchen Herausforderungen standen Sie bei der Entwicklung dieses Designs?
Fumie: Zuerst habe ich versucht, nach einem Motiv mit Charakter zu suchen, das in verschiedenen Größen funktioniert. Ich dachte über eckige, scharfe Linien nach, aber das Trinken von Tee in einer Glasschale war an sich schon ein Novum und ich befürchtete, das Design wäre dann zu einschüchternd. Ich wollte etwas, das sich freundlicher anfühlt und einfacher zu bedienen ist – und kam auf das birnenförmige Motiv. Durch die Veränderung der Krümmung konnten unterschiedliche Kapazitäten geschaffen werden, und die Form vermittelte ein Gefühl von Wärme. Würde dies das einheitliche Gefühl von Produkte mit unterschiedlichen Kapazitäten und Zwecken schaffen? Ich habe meine Hypothesen nacheinander getestet.
Entwicklung von UNITEA
Sayaka: Wir haben die erste Version von UNITEA im Jahr 2006 auf den Markt gebracht und 2008 das Glasmaterial überprüft. Wir haben die Teekannenproduktionslinie von einem 100% mundgeblasenen auf einen halbautomatischen Prozess umgestellt, wodurch die Qualität konsistenter wurde. Im Jahre 2009 änderten wir das Plastiksieb zu einem hitzebeständigen Material. Aber wir haben unsere Suche fortgesetzt, um das beste Material mit der idealen Hitzebeständigkeit und Klarheit zu finden, und im Jahr 2012 entwickelte es sich zum aktuellen glasartigen, aber einfacher zu handhabenden Sieb.
Fumie: Dieses Kunststoffsieb hat Löcher, die in gleichen Abständen stehen und obwohl ich an vielen Industriedesigns beteiligt war, gibt es kein anderes Produkt zu einem alltäglichen Preis, das eine so komplizierte Herstellung vorweist. Um die perfekte Tasse Tee zuzubereiten, muss das heiße Wasser im Sieb zirkulieren und der Tee muss gleichmäßig aus kleinen Löchern diffundiert werden. Das gleichmäßige Öffnen von Löchern auf einer gekrümmten Oberfläche ist zweifellos eine technische Herausforderung. Es war ein beiläufiger Vorschlag, aber als ich das tasächliche Produkt sah, war ich sehr beeindruckt.
Sayaka: Bei der Entwicklung von Produkten versuchen wir immer, das Gleichgewicht zwischen Produktivität, Benutzerfreundlichkeit und Design zu bewahen. Für UNITEA war es ein Prozess nach der Versuch-und-Irrtums-Methode mit dem Hersteller, um Fumies Design zum Leben zu erwecken. Der Hersteller schlug einige Änderungen für eine effizientere Produktion vor, aber wir wollten die Leidenschaft und Logik hinter dem ursprünglichen Design bewahren und gleichzeitig die Kosten im Auge behalten, damit wir konstant Qualitätsprodukte herstellen können.
Fumie: UNITEA ist sehr vielseitig. Es umfasst verschiedene Größen, Materialien und Farben. Ich finde es faszinierend, obwohl ich es selbst entworfen habe. Wir hatten von Anfang an nicht an ein so breites Sortiment gedacht, aber als wir die Kollektion pflegten, entdeckten wir, dass immer mehr neue Ideen funktionierten. Für mich ist diese Neutralität auch sehr UNITEA.